Hypnogramm

Während einer Schlafuntersuchung im Schlaflabor wird mit Hilfe der Polysomnographie ein Hypnogramm erstellt, das eine bildliche Darstellung der verschiedenen Schlafphasen einer Person in der Nacht darstellt. Mit diesem Verfahren können das individuelle Schlafverhalten eines Patienten analysiert, Abweichungen erkannt und mögliche Schlafstörungen diagnostiziert werden.

Obwohl Hypnogramme nicht so einzigartig wie Fingerabdrücke sind, stellen sie eine wertvolle biometrische und dynamische Auswertung einer Person dar. Mithilfe eines Hypnogramms kann auch das ungefähre Alter einer Person eingeschätzt werden.

Erklärung des Hypnogramms

Das Hypnogramm hat zwei Achsen. Auf der waagerechten x-Achse befindet sich die Zeit vom Einschlafen (links) bis zum Aufwachen (rechts). Es wird die gesamte Dauer des Schlafes dargestellt - etwa 8 Stunden. Die vertikale y-Achse stellt die verschiedenen Schlafphasen dar.

Von oben angefangen wird als Erstes der Wache Zustand dargestellt. Charakteristisch für den Wach-Zustand sind die Alpha-Wellen. Darunter folgt die Stufe N1 oder Leichtschlaf. Charakteristisch dafür sind die Theta-Wellen. Unter der Stufe N1 befindet sich der REM-Schlaf. Die Wellen ähneln den Theta-Wellen und haben Sägezahn ähnliche Muster. Darauf folgt Stufe N2, der überging vom Leichtschlaf zum Tiefschlaf. Charakteristisch dafür sind die Schlafspindel und der darauf folgende K-Komplex.

Zuletzt folgt die Stufe N3, die Phase des Tiefschlafs. Charakteristisch dafür sind die Delta- oder langsamen Wellen. In manchen Darstellungen ist die Stufe N4 zu finden. Diese wird üblicher Weise mit der Stufe N3 zusammengefasst.

Die von links nach rechts verlaufende Linie zeigt den Verlauf des Gehirns durch die Schlafphasen. Ein Zyklus dauert etwa 100 Minuten und man kann gelegentliche Erweckungen um die REM-Periode herum erkennen, die ganz normal sind. Im ersten Übergang von Wach zu N1 zu N2 findet kein REM-Schlaf statt. Dieser beginnt erst mit dem Anfang des zweiten Zyklus.

Unterschiede im Alter

Babys und Kinder befinden sich viel länger und häufiger im Tiefschlaf als Jugendliche, Erwachsene oder Senioren. Mit zunehmenden Alter nimmt die Dauer des Tiefschlafes stark ab. Darum wachen ältere Menschen leichter auf und schlafen generell in kürzen Abständen.

Grenzen der Auswertung

Das Hypnogramm ist kein eigenständiges Diagnosewerkzeug und kein Schlafspezialist würde eine Schlafstörung nur mithilfe eines Hypnogramms diagnostizieren. Es ist aber aufgrund seiner Fähigkeit, Informationen einfach darzustellen, ein hilfreiches Werkzeug für Forscher und Mediziner, um Hypothesen zu formulieren.

 

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